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#ValueSunday: Adyen
Der niederländische FinTech-Player

Guten Tag und herzlich willkommen zur neuen Ausgabe des #ValueSunday-Newsletters!
Die Börsenwoche war geprägt durch den erstmaligen Sprung des S&P 500 über die Marke von 5.000 Punkten. Grund dafür waren die positiven Unternehmenszahlen, die den Index nach oben trieben.
Märkte
Nasdaq 15.990,66 2%
S&P 5.026,61 +1.5%
DAX 16.926,50 0,1%
Märkte: Die US-Märkte entwickelten sich dank guter Quartalszahlen gut und beendeten die Woche deutlich im Plus. Der DAX hingegen beendete die Woche dort, wo er begonnen hatte.
Sam Altman: Der CEO von OpenAI ist derzeit auf der Suche nach einer Billion Dollar, um die KI-Chipindustrie zu revolutionieren. Dazu führt der CEO Gespräche mit Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem japanischen Investor SoftBank.
#ValueSunday: Adyen
Der niederländische FinTech-Player

Adyen ist ein niederländisches Unternehmen, das sich auf die Bereitstellung von End-to-End-Zahlungslösungen für Unternehmen konzentriert. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat es sich zu einem führenden Akteur im Bereich der Finanztechnologie entwickelt, der für seine fortschrittlichen Zahlungsplattformen bekannt ist. Adyen ermöglicht es Händlern weltweit, Zahlungen über fast jedes Zahlungsmittel zu akzeptieren, und bietet eine nahtlose Zahlungserfahrung über Online-, Mobil- und Point-of-Sale-Kanäle. Seine Mission: Die Komplexität im Zahlungsverkehr zu reduzieren und die Effizienz für seine Kunden zu steigern.
In dieser Ausgabe des #ValueSunday-Newsletters wollen wir herausfinden, was Adyen ausmacht und wie es sich in den nächsten Jahren entwickeln könnte.
Die Historie von Adyen
Die Geschichte von Adyen beginnt im Jahr 2006, als eine Gruppe Unternehmer, darunter Pieter van der Does und Arnout Schuijff, das Unternehmen mit der Absicht gründeten, den Zahlungsverkehr zu revolutionieren. Der Name „Adyen“, der im Surinamischen „Wieder von vorne anfangen“ bedeutet, spiegelt die Gründungsphilosophie des Unternehmens wider, die Zahlungsindustrie mit einer neuen, vereinfachten Herangehensweise neu zu gestalten.
Von Anfang an setzte Adyen auf eine einzige Plattform, die alle Zahlungsprozesse – von der Annahme über die Abwicklung bis hin zur Betrugsprävention – integriert. Diese ganzheitliche Sicht auf den Zahlungsverkehr unterschied Adyen von Anbietern mit fragmentierten Lösungen und ermöglichte es Händlern, ihre Zahlungssysteme weltweit zu vereinheitlichen. Die frühe Fokussierung auf Technologie und eine nahtlose Integration in bestehende Handelssysteme ermöglichten es Adyen, schnell Vertrauen und Anerkennung bei ersten Kunden zu gewinnen und eine solide Basis für zukünftiges Wachstum zu legen.
Adyens Wachstum beschleunigte sich rasant nach der Gründungsphase. Die Expansion wurde durch die Gewinnung großer internationaler Kunden vorangetrieben, was das Unternehmen auf die globale Bühne brachte. Die Fähigkeit, eine breite Palette von Zahlungsmethoden zu unterstützen, machte Adyen besonders attraktiv für globale Händler, die in mehreren Ländern agieren.
Ein entscheidender Meilenstein war der Börsengang im Jahr 2018 an der Amsterdamer Börse. Dieser nicht nur steigerte das öffentliche Profil von Adyen, sondern verschaffte dem Unternehmen auch zusätzliche Mittel, um in neue Technologien zu investieren und seine globale Präsenz weiter auszubauen.
Wie groß ist die Moat?

Wie bei Paypal ist auch bei Adyen zu beobachten, dass die Bruttomarge in den letzten Jahren gesunken ist. Dies könnte zum einen daran liegen, dass die Kosten, die Adyen für die Bereitstellung des Dienstes zahlen muss, gestiegen sind. Zum anderen gibt es im FinTech-Bereich, in dem Adyen tätig ist, einige Wettbewerber, die gleiche oder zumindest ähnliche Dienstleistungen anbieten. Dadurch können potenzielle Kunden immer günstigere Preise aushandeln, da der Service nicht einzigartig auf dem Markt ist. Eine Marktanalyse zeigt, dass mehrere große Unternehmen auf dem gleichen Markt tätig sind, die immer günstigere Preise anbieten müssen, um Kunden zu gewinnen. Was in diesem Fall gut für die Kunden ist, ist leider nicht so gut für die Aktionäre.
Stripe: Ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Tools für E-Commerce-Unternehmen konzentriert, um Zahlungen über das Internet zu akzeptieren und zu verarbeiten.
Square: Bietet eine umfassende Reihe von Zahlungslösungen, einschließlich Point-of-Sale-Systemen, Online-Zahlungen und Geschäftsdienstleistungen für kleine bis mittelgroße Unternehmen.
Worldpay: Ein globaler Anbieter von Zahlungstechnologien für Händler, Unternehmen und Finanzinstitute, der eine Vielzahl von traditionellen und innovativen Zahlungsmethoden unterstützt.
Braintree: Ein Unternehmen, das sich auf mobile und Web-Zahlungssysteme für E-Commerce-Unternehmen spezialisiert hat und jetzt ein Teil von PayPal ist.
Klarna: Bietet Online-Zahlungslösungen für Einkäufer und Händler, einschließlich Rechnungskauf und Ratenzahlungsdienste.
Steigende Gewinnrücklagen

Da das Unternehmen seid einigen Jahre Gewinne verzeichnet, ist es in der Lage Gewinnrücklagen zu bilden. Allerdings ist derzeit noch nicht ganz klar, was genau das Unternehmen mit den knapp 2 Mrd. $ vor hat. Prinzipiell hat es drei Möglichkeiten:
Ausschüttung einer Dividende: Da das Unternehmen schwarze Zahlen schreibt, könnte es eine Dividende auszahlen, wodurch das Unternehmen eines der wenigen Tech-Unternehmen wäre, was Auszahlungen an seine Aktionäre tätigt.
Rückkauf von Aktien: Wenn das Unternehmen damit beginnt, eigene Aktien zurückzukaufen, steigt im Umkehrschluss der Gewinn pro Aktie, was theoretisch zu einem Anstieg des Aktienkurses führen sollte. Allerdings hat der CEO von Adyen zuletzt (August 2023) angekündigt, keine Aktien zurückzukaufen. (Link zum Bloomberg Artikel
Forschung und Entwicklung: Um ein Alleinstellungsmerkmal am Markt zu schaffen, muss das Unternehmen weiterhin und verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren. Nur so kann sich Adyen dem Preiskampf entziehen und die Bruttomarge wieder steigern. Für die Aktionäre bedeutet dies jedoch eine gewisse Unsicherheit, da der Erfolg dieser Strategie noch nicht abgeschätzt werden kann.
Das Resümee: Adyen
Es ist nicht schwer zu erkennen, dass Adyen keine Value-Aktie ist. Dafür gibt es zu viele Konkurrenten auf dem Markt, die ein ähnliches Produktportfolio anbieten, was dazu führt, dass die Bruttomarge derzeit rückläufig ist. Auch Dividenden oder Aktienrückkäufe sind derzeit nicht in Sicht, da das Unternehmen noch zu viel in Forschung und Entwicklung investieren muss, um sich weiter von der Konkurrenz abzuheben.
Dennoch bleibt Adyen ein spannendes Unternehmen, das definitiv auf die Watchlist gehört. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Online-Einkäufe weiter steigen wird und Adyen in einer guten Position ist, um viele dieser Transaktionen abzuwickeln.
Derzeit gibt es jedoch zu viele Unsicherheiten, als dass sich das Risiko einer Investition lohnen würde.
Der Artikel gibt lediglich die Meinung des Autors wieder und stellt keine Anlageberatung dar. Daten und Ausführung können Fehler enthalten, für die der Autor keine Haftung übernimmt
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