#ValueSunday: Monster Beverages

Kann Monster Beverages seine “grünen Flügel” beibehalten?

Guten Tag und herzlich willkommen zur ersten Ausgabe des #ValueSunday-Newsletters!

Es war wieder eine aufregende Woche mit vielen Höhen und Tiefen an der Börse. Die Nachricht, die sich wohl am stärksten auf die Kurse auswirken wird, ist, dass die Inflationszahlen in den USA weiter sinken und damit eine Leitzinssenkung immer wahrscheinlicher wird.

Märkte

Nasdaq 15,515,61 +1.35%

S&P 4.900,57 +1.2%

DAX 16.959,94 +2.5%

  • Märkte: Die Aktienmärkte beendeten die KW4 durchweg positiv. Das Highlight war sicherlich, dass der S&P 500 mehrmals sein Allzeithoch erreichte und Microsoft erstmals mehr als 3 Billionen $ wert war.

#ValueSunday

Kann Monster Beverages seine “grünen Flügel” beibehalten?

Der Aktienkurs von Monster Beverages spielt schon fast in einer Liga für sich. Wer vor einem Jahrzehnt in Monster Beverage investiert hat, kann sich heute sehr wahrscheinlich über sein Investment freuen. Eine Investition von 1.000 $ im November 2013 wäre bis zum 15. November 2023 nach unseren Berechnungen knapp 5.787,94 $ wert, was einem Gewinn von 478,79 % entspricht. Zum Vergleich: Der S&P 500 legte im gleichen Zeitraum um 151,07 % zu und der Goldpreis stieg um 46,55 %.

In dieser Ausgabe des #ValueSunday Newsletters wollen wir herausfinden, was Monster Beverages so erfolgreich macht.

Die Historie von Monster und was Coca Cola damit zu tun hat

Die Monster Beverage Corporation mit Hauptsitz in Corona, Kalifornien, ist ein Vermarkter und Vertreiber von Energy-Drinks und alternativen Getränken. Das Unternehmen wurde 1990 in Delaware unter dem Namen „Hansen Natural Corporation“ gegründet. Im Jahr 1992 erwarb das Unternehmen das Geschäft mit „Hansen-Drinks“.

Am 12. Juni 2015 schloss Monster Beverage einen Deal mit The Coca-Cola Company. Durch diese langfristige, strategische Vereinbarung erwarb Coca-Cola einen ungefähren Anteil von 16,7 % an Monster Beverage. Coca-Cola übertrug auch das Eigentum an seinem globalen Geschäft mit Energy-Drinks, zu dem Marken wie NOS und Full Throttle gehören, an Monster Beverage. Im Gegenzug übertrug Monster Beverage das Geschäft mit Nicht-Energy-Getränken an Coca-Cola. Seitdem ist das Unternehmen vor allem durch den gleichnamigen Energy-Drink bekannt und konkurriert damit mit Red Bull, Celsius und Pepsi.

Marge über Marge, Umsatz über Umsatz

Bruttomarge der Geschäftsjahre 2022, 2021 und 2020

Mit Energy Drinks lässt sich offenbar Geld verdienen und zwar im großen Stil. Die Bruttomarge von Monster lag in den letzten Geschäftsjahren immer über 50 %, was ein sensationelles Ergebnis ist. Im Jahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund 6,3 Milliarden $. Bemerkenswert ist auch, dass das Unternehmen in den Jahren 2020-2022 keinen einzigen Dollar für Forschung und Entwicklung ausgeben hat. Es scheint also, dass man in der Getränkebranche das Rad nicht immer neu erfinden muss, auch wenn man mehrere Milliarden Dollar Umsatz macht.

Das einzige, was man als potenzieller Aktionär im Auge behalten sollte, ist die Tatsache, dass die Bruttomarge in den letzten Jahren um ca. 9 % gesunken ist. Dies bedeutet, dass entweder die steigenden Produktionskosten nicht spurlos an Monster vorbeigehen oder/und die zunehmende Konkurrenz durch Celsius zu Buche schlägt.

Gut, besser, wenig Fremdkapital

Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital der Geschäftsjahre 2022, 2021 und 2020

Aufgrund der Profitabilität des Unternehmens und dem fehlenden Zwang, auch nur einen Dollar in die Weiterentwicklung des Produktportfolios zu investieren, benötigt Monster so gut wie keine Fremdfinanzierung. Das Fremdkapital, das einmal benötigt wurde, wird kontinuierlich abgebaut, so dass Monster nur noch knapp 270 Millionen $ an langfristigem Fremdkapital in der Bilanz zu stehen hat. Im Vergleich dazu verfügt das Unternehmen über Vermögenswerte in Höhe von ca. 8,3 Mrd. $.

Bemerkenswert ist auch, dass Monster mittlerweile über mehr als 6,5 Mrd. $ Gewinnrücklagen verfügt und jedes Jahr im großen Stil eigene Aktien zurückkauft. Im Jahr 2022 wurden ca. 800.000 Aktien erworben, was natürlich den Gewinn pro Aktie für die anderen Aktionäre erhöht und den Aktienkurs in die Höhe trieb.

Das Resümee: Monster Beverages Inc.

Die Aussage, dass Monster in den letzten Jahren eine effiziente Gelddruckmaschine war, trifft wohl sehr gut zu. Das Unternehmen ist eine feste Größe im Energy Drink Business und die tiefe Verwurzelung mit Coca-Cola sollte die Marke zumindest aus dieser Richtung schützen. Allerdings gibt es immer dort, wo viel Geld zu verdienen ist, auch neue Konkurrenz. In diesem Fall z.B. durch Celsius, die auf dem US-Markt ebenfalls auf dem aufsteigenden Ast sind und Monster durchaus ein Stück vom Kuchen streitig machen könnten.

Des Weiteren stellt sich die Frage, inwieweit das Unternehmen die Bruttomarge in den nächsten Jahren über 50 % halten kann. Sollte die Marge unter diesen Wert fallen, ist es durchaus möglich, dass das KGV von derzeit knapp 37, sinkt und damit auch der Aktienkurs. Daher sollten alle Value-Investoren das Unternehmen definitiv auf dem Zettel haben und auf die richtige Gelegenheit warten, sollte das Unternehmen kurzfristig ins Straucheln geraten. Denn bei der aktuellen Bewertung ist die Sicherheitsmarge für einen Einstieg leider nicht so groß wie die Bruttomarge von Monster.

Einen Link zum Dashboard als Zusammenfassung der Kennzahlen findet ihr hier:

Der Artikel gibt lediglich die Meinung des Autors wieder und stellt keine Anlageberatung dar. Daten und Ausführung können Fehler enthalten, für die der Autor keine Haftung übernimmt.

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