#ValueSunday: Paypal

Ein Blick hinter die Kulissen des globalen Zahlungsriesen

Guten Tag und herzlich willkommen zur neuen Ausgabe des #ValueSunday-Newsletters!

Auch in dieser Woche waren alle Augen auf die Federal Reserve in den USA gerichtet, als das nächste FOMC-Meeting stattfand. Allerdings macht Jay Powell keine Anzeichen dafür, den Leitzins kurzfristig zu senken, da die Wirtschaft in den USA trotz des hohen Leitzins weiterhin wächst.

Märkte

Nasdaq 15,628,95 1%

S&P 4.958,61 +1.5%

DAX 16.918,21 -0,3%

  • Märkte: Die U.S. Märkte haben sich trotz der schwindenden Aussicht auf eine Leitzinssenkung gut entwickelt. Der DAX ist dagegen etwas zurückgegangen

  • Meta Inc: Ein Highlight war sicherlich, dass Meta Inc. (früher Facebook) an nur einem Tag knapp 200 Mrd. $ Börsenwert hinzugewinnen konnte. Grund dafür waren die sehr guten Ergebnisse und die Ankündigung einer Dividende. Fun Fact: Der derzeitige Börsenwert von SAP liegt derzeit auch bei knapp 200 Mrd. $

#ValueSunday: Paypal

Ein Blick hinter die Kulissen des globalen Zahlungsriesen

Wenn man den Aktienkurs von Paypal in einem Wort beschreiben müsste, wäre vermutlich „turbulent“ passend. Während der Corona-Pandemie profitierte Paypal enorm davon, dass immer mehr Menschen online Zahlungen abwickeln. Dazu kam, dass durch den historisch niedrigen Leitzins Technologieaktien insgesamt gestiegen sind.

Seitdem befindet sich der Aktienkurs von Paypal auf einem tieferen Niveau als vor der Pandemie. Die Frage ist, ob der intrinsische Wert von Paypal den Aktienkurs widerspiegelt oder ob es sich hierbei um eine gute Kaufmöglichkeit handelt.

In dieser Ausgabe des #ValueSunday-Newsletters wollen wir herausfinden, was hinter dem stark abgefallenen Aktienkurs von Paypal steckt.

Die Historie von Paypal

PayPal begann seine Reise 1998 als kleines Unternehmen namens Confinity, das eigentlich auf Sicherheitssoftware für Handheld-Geräte abzielte. Schnell erkannten die Gründer jedoch, dass das wahre Gold in der Möglichkeit lag, Geld über das Internet zu versenden. Die Idee setzte sich durch, und bald darauf wurde PayPal, wie wir es heute kennen, geboren. Anfangs nutzten vor allem eBay-Nutzer PayPal, um ihre Online-Käufe zu bezahlen, was zu einer Art Liebesgeschichte zwischen den beiden Unternehmen führte. eBay war so angetan von PayPal, dass es das Unternehmen 2002 kurzerhand für schlappe 1,5 Milliarden Dollar schluckte.

In den folgenden Jahren wuchs PayPal rasant und sprengte die Grenzen des eBay-Universums. Es wurde zum Synonym für einfache und sichere Online-Zahlungen, egal ob man Schuhe kaufte, Kinotickets buchte oder dem Freund schnell Geld für die gemeinsame Pizza zurückgeben wollte. 2015 entschieden sich PayPal und eBay für eine “bewusste Entkopplung”, und PayPal machte sich als eigenständiges Unternehmen auf den Weg.

Seitdem hat PayPal nicht gerade Däumchen gedreht. Das Unternehmen hat fleißig andere clevere FinTechs wie Venmo, Braintree und iZettle gekauft, um nur einige zu nennen. Jüngst hat PayPal sogar angefangen, mit Kryptowährungen zu flirten, und bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, in digitale Währungen zu investieren.

Rückgang der Bruttomarge

Bruttomarge der Geschäftsjahre 2022, 2021 und 2020

In den letzten drei Jahren ist eine deutliche Abnahme der Bruttomarge zu erkennen. Obwohl die Umsätze mittlerweile bei knapp 27 Mrd. $ liegen, muss PayPal gleichzeitig rund 12 Mrd. $ im Jahr investieren, um seinen Nutzer:innen die Services anbieten zu können.

Ein möglicher Grund dafür ist, dass PayPal zunehmend Transaktionen über die 'White-Label'-Lösungen seiner Tochterfirma Braintree abwickelt. Die Marge, die PayPal bei der Abwicklung dieser Zahlungen erwirtschaftet, ist nämlich geringer als die über den „normalen“ PayPal-Service. Das starke Wachstum von Braintree ist unter anderem auf Apple Pay zurückzuführen, für das Braintree die technische Grundlage liefert.

Fintech: Ein Markt mit viel Wettbewerb

Ausgaben für Forschung und Entwicklung anteilig zum Bruttogewinn in den Jahren 2022, 2021 und 2020

Man erkennt daran, dass der Fintech-Bereich hart umkämpft ist, dass Paypal vergleichsweise viel Geld in Forschung und Entwicklung investieren muss, um kontinuierlich neue Innovationen auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2022 hat das Unternehmen mehr als 3 Mrd. $ für die Entwicklung neuer Produkte und Services investiert. Das sind gute Nachrichten, da anzunehmen ist, dass Paypal auch in den kommenden Jahren das Produkt und die Plattform optimieren wird. Auf der anderen Seite bedeutet es jedoch auch, dass PayPal jedes Jahr enorm viel Geld ausgeben muss, um seine Position im Markt gegenüber anderen Unternehmen zu behaupten.

Im nächsten Abschnitt wird die Frage beantwortet, ob Paypal bei dem derzeitigen Kursniveau tatsächlich unterbewertet ist.

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